Hochbegabte fördern – aber wie
Formen von Akzeleration
Die bekanntesten und vermutlich auch häufigsten Formen von Akzeleration – schneller durch das System Schule – sind die frühe Einschulung und das Überspringen von Klassen.
Frühe Einschulung
Die Einstellung zum ‚richtigen‘ Zeitpunkt pendelt seit Jahrzehnten zwischen einem eher früheren und einem eher späteren Termin. Im Moment (2018) scheint sich das Pendel wieder in Richtung einer eher späten Einschulung zu bewegen:
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In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Schuljahr 3896 Kinder mit fünf Jahren eingeschult, von insgesamt 159.805 Eingeschulten. 2016 waren noch rund 750 Kinder mehr mit fünf Jahren in die Schule gekommen - bei einer fast identischen Zahl an Gesamtanmeldungen.
In Sachsen-Anhalt starteten im August vergangenen Jahres 190 Jungen und Mädchen mit fünf Jahren ihre Schullaufbahnen. Zum Schuljahr 2005/2006 waren es noch fast 600 Kinder und damit knapp dreimal so viele.
In Baden-Württemberg wurden 2004/05 fast zwölf Prozent der Erstklässler vorzeitig eingeschult, nun werden es nur noch rund zwei Prozent sein.
Spiegel 30.8.2018
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/einschulung-forscher-fordert-flexiblen-schulanfang-unabhaengig-vom-alter-a-1225718.html
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Wie ein deutsch-britisches Forscherteam fand, kann auch eine Rückstellung von Einschulung, d.h. eine zu späte Eischulung, Leistungen verschlechtern
Jäkel, Julia et al. (2015). Delayed school entry and academic performance: a natural experiment
http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2015/pm00026.html.de
Wichtig ist, für jedes Kind den besten Einschulungstermin zu finden. Der liegt für manche Kinder später, für andere früher als der Durchschnitt. Eltern sollten vielleicht stärker ihrem Bauchgefühl vertrauen und weniger auf das achten, was ‚man‘ macht. Und den Rat von Experten einholen, die das Kind genau ansehen und nicht grundsätzlich einen bestimmten Einschulungstermin empfehlen.
Das Überspringen von Klassen
Das Überspringen von Klassen ist eine bewährte Methode, dauerhafte Unterforderung zu vermeiden. Forschungsergebnisse sind seit Jahrzehnten einhellig positiv – was nicht ausschließt, dass es in Einzelfällen zu Problemen kommen kann.
Ein sehr gutes System des Umgangs mit dem Überspringen und eine entsprechende Broschüre gibt es in Hamburg.